Definition
Bokeh beschreibt die Qualität und Anmutung unscharfer Bildbereiche, meist im Hintergrund eines Fotos. Besonders auffällig wird es bei groß geöffneten Blenden und wirkt je nach Objektiv weich, cremig oder eher hart und unruhig.
Anwendung in der Streetphotography
In der Streetfotografie wird Bokeh bewusst eingesetzt, um das Hauptmotiv vom oft unruhigen Hintergrund zu trennen – etwa bei Porträts auf der Straße oder wenn gezielt mit Ebenen gearbeitet wird. Gleichzeitig gilt: Eine zu geringe Schärfentiefe kann hinderlich sein, da schnelle Bewegungen und spontane Szenen schwerer exakt zu fokussieren sind. Deshalb setzen viele Streetfotograf:innen Bokeh nur gezielt ein – als Stilmittel, nicht als Dauerlösung. Wer mit offener Blende arbeitet, muss Komposition, Timing und Fokus besonders im Griff haben.
Praxistipp / Kameraeinstellungen
Für ein weiches Bokeh eignet sich eine große Blendenöffnung (z. B. f/1.4 oder f/2), kombiniert mit einer längeren Brennweite (z. B. 50 mm oder 85 mm). Wichtig ist ein gewisser Abstand zwischen Motiv und Hintergrund – so wirkt die Unschärfe besonders harmonisch. In dynamischen Street-Situationen empfiehlt sich eher eine moderate Blende wie f/2.8 oder f/4, um etwas Spielraum bei der Schärfeebene zu behalten. Wer Bokeh kreativ nutzen will, sollte mit Lichtquellen im Hintergrund experimentieren – etwa mit reflektierenden Oberflächen oder Lichtpunkten bei Nacht.
Verwandte Begriffe
Freistellung, Blende, Tiefenschärfe, Porträtmodus, Objektivcharakter